GehirnWissenswertesSo wirken Geräusche und Töne auf den Menschen?

Stuttgarter ZeitungReaktionen auf Musik im Gehirn.

Alles, was geschieht, gibt einen Ton von sich: das Tippen auf der Tastatur, das Lachen und das Weinen, der Regen, der aufs Dach trommelt und der Sektkorken, der knallt. Welchen Sinn haben Geräusche für Menschen?

In Wellen schwillt das Geräusch an und wieder ab, wird laut, dann wieder leiser. Es schwingt aus 64 schwarzen Lautsprechern, in dreidimensionaler Qualität. „Das haben wir an einem Strand am Mittelmeer aufgenommen“, sagt Kira Pohlmann, die das Geräuschlabor des Berliner Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung seitens der Arbeitsgruppe für Umweltneurowissenschaften betreut. Mittels Wellenfeldsynthese wird hier möglichst naturgetreu der akustische Eindruck eines Raumes wiedergegeben.

Wie und Warum von akustischen Täuschungen

Aber ist das wirklich das Meer, das man da hört? Könnte es nicht auch eine Autobahn sein? Wagen, die sich nähern, aufheulen, um dann, mit abebbender Lautstärke, wieder zu verschwinden? Das Wie und Warum von akustischen Täuschungen will das Institut nun in dem Geräuschlabor zum Gegenstand der Forschung machen. Die These: Man hört, was man denkt, zu hören. Erste Untersuchungen deuten demnach darauf hin, dass das sogenannte White Noise – ein monotones Rauschen – sowohl als fließendes Wasser als auch als Maschinengeräusch wahrgenommen werden kann.

Signale aus dem Alltagsleben

Welchen Sinn haben Geräusche für das menschliche Leben? Wie hört es sich an, wenn ein Mäppchen herunterfällt? Und wie, wenn ein Schulkind unruhig mit seinem Stuhl kippelt oder ein Blatt zerreißt? Sascha Frühholz ist Professor für Kognitive und Affektive Neurowissenschaften an der Universität Zürich und erforscht die Wirkung von Geräuschen auf den Menschen. „Geräusche sind für uns Menschen wichtig, weil wir ein Organ dafür entwickelt haben.“

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